Polnischer Bischof zu Besuch im Schloss
Zum Gedenken an 100 Jahre polnische Unabhängigkeit findet heute und morgen im Schloss Rapperswil eine Konferenz statt.
Gestern Abend Celebrierte Bischof Krzysztof Zadarko (rechts) eine Messe und traf sich danach mit jungen polnischen Musikern und Tänzerinnen.
Foto: Sabine Rock
RAPPERSWIL-JONA Gestern Abend feierte der polnische Weihbischof Krzysztof Zadarko mit 80 Gläubigen das 150-Jahr-Jubiläum der Freiheitssäule beim Schloss.
Auf dem Lindenhof dominieren die Farben Rot und Weiss. Die Freiheitssäule ist mit einer weissroten polnischen Flagge geschmückt, den improvisierten Altar neben dem Schlosseingang flankiert neben einer weiteren polnischen auch eine Schweizer Fahne. Rot und weiss sind auch die Uniformen der jungen Musiker des Orkiestra Vivat aus Posen und der Tanzgruppe. Diese besteht aus jungen Frauen, welche sich später noch säbelschwingend in Szene setzen werden. Zunächst erinnert Anna Buchmann, Direktorin des Polenmuseums im Schloss, an die zwei Jubiläen, welche die Polen heuer feiern. Neben dem 150-Jahr-Jubiläum der Errichtung der Freiheitssäule sind es 100 Jahre seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. Auch Bischof Krzysztof Zadarko spricht in seiner auf Deutsch und Polnisch gehaltenen Predigt über die wechselvolle Geschichte seines Landes. Diese sei in vielem das Gegenteil der Schweiz. Während die Eidgenossenschaft nach ihrer Gründung in Freiheit habe wachsen können, habe Polen ständig Gebiete an die Nachbarn verloren, bis das Land völlig von der Landkarte verschwunden sei. Für viele Polen sei die Schweiz stets ein Traumziel gewesen, sagt Bischof Zadarko und zitiert die Inschrift auf der Polensäule: „Magna res libertas“, Freiheit ist das höchste Gut.
Zweisprachiges Vaterunser Die katholische Kirche ist universell, was vor dem Rapperswiler Schloss aufs Schönste erlebbar wird. Da zelebrieren neben dem polnischen Bischof und Pfarrer Grzegorz Piotrowski der Kapuziner Hesso Hössli vom benachbarten Kloster sowie der Rapperswiler Pfarreibeauftragte Rudolf Pranzl gemeinsam die heilige Messe. Das Vaterunser beten die einen Gläubigen auf Polnisch, die andern auf Deutsch – und sie sind wie durch göttliche Fügung gleichzeitig fertig mit dem Gebet. Besonders berührend wird es, wenn der Jodlerclub Rapperswil unter Paul Steiner Gesänge aus der Jodlermesse von Jost Marty anstimmt. Ein Geschenk nennt der Bischof die lupenrein intonierenden Männer- und Frauenstimmen und bedankt sich dafür ebenso wie für die Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Offenheit der Schweiz.
Elvira Jäger R
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